HIGHLIGHT

Digitale Mobilitätsplattformen – Regulatorische Rahmenbedingungen für eine sozial-ökologische Gestaltung der Plattformökonomie im Verkehrssektor

Auftraggeber: Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau
Laufzeit: 07/2023 – 09/2026
Partner: M-Five (Leitung), Prof. Dr. Knauff LL.M Eur. (Unterauftragnehmer), Ipsos GmbH (Unterauftragnehmer)

Thema und Zielsetzung

Das Vorhaben untersucht, welche regulatorischen Rahmenbedingungen für die Geschäftsmodelle, Betriebskonzepte und Datenarchitekturen notwendig sind, um die negativen, verkehrlichen und sozial-ökologischen Effekte der Mobilitätsplattformen zu minimieren, und welche weitergehenden behördlichen Steuerungserfordernisse sich aus den auf Mobilitätsplattformen neu generierten und bereitgestellten Daten ergeben.

Kontext

Zunehmend verbreiten sich plattformbasierte und datengetriebene Mobilitätskonzepte, die insbesondere nach dem Mobility-as-a-Service (MaaS)-Prinzip private, geteilte und öffentliche Mobilitätsangebote auf digitalen Plattformen bündeln, intermodal miteinander vernetzen und diese vermarkten. Die verkehrlichen und sozial-ökologischen Wirkungen dieser sich ausbreitenden Plattformökonomie im Verkehrssektor sind jedoch umstritten und hängen von den Organisations- und Geschäftsmodellen dieser plattformbasierten Mobilitätskonzepte und den ihr zugrundeliegenden regulatorischen Rahmenbedingungen ab. Die zentralen Stellschrauben für die angestrebten Verhaltensänderungen sowie für die Verbesserung der sozialen Teilhabe sind der Datenaustausch zwischen den Akteuren, die Organisationsmodelle der Anbieter sowie die regulatorischen Rahmenbedingungen der Branche.

Fragestellungen

Die zentrale Frage lautet, welche aktuell im Verkehrssektor bestehenden Probleme vorteilhafte Entwicklungen ver- oder behindern und wie sich diese beheben lassen, um die substanziell vorhandenen sozial-ökologischen Potenziale digitaler Mobilitätsplattformen zu optimieren. Dabei wird speziell danach gefragt, wie sich das Mobilitätsverhalten verändern lässt. Neben Open-Data- und Open-Source-Ansätzen auf den digitalen Mobilitätsplattformen kommen auch weitere institutionenökonomische und -rechtliche Fragen zu Datenzugang, -souveränität und schutz zum Tragen. Die Fragen sollen Antworten liefern, mit deren Hilfe sich die Plattformökonomie im Verkehr zur Beförderung einer sozial-ökologisch nachhaltigen Mobilität maßgeblich beeinflussen lässt.

Untersuchungsmethoden

Anhand qualitativer wie quantitativer Untersuchungsmethoden soll der Status quo der Angebotslandschaft sowie des Nutzerverhaltens analysiert werden, um die sozial-ökologischen Folgen prognostizieren zu können. Analysen der Datenarchitekturen sowie der regulatorischen Rahmenbedingungen sollen Optimierungspotenziale offenlegen, welche schließlich in Handlungsempfehlungen formuliert werden. Zur Analyse der aktuellen Marktsituation wird neben Online-Recherchen insbesondere auf die M-Five-eigene INACD Datenbank zurückgegriffen. Für die Folgenabschätzung wird das ASTRA-M Modell genutzt. Die Modellierung soll auf Basis empirischer Forschungsergebnisse erfolgen. Das Marktforschungsinstitut IPSOS führt hierzu eine groß angelegte Befragung zum Nutzerverhalten durch. Die Befragungsergebnisse werden durch die Auswertung von Mobilitätsdaten aus Quellen wie z. B. der Mobilithek ergänzt. Durch einen umfassenden Stakeholder-Prozess, bestehend aus Interviews und Expertenworkshop werden die Gegebenheiten, Probleme und Verbesserungsoptionen der IT-Infrastrukturen untersucht.

Veröffentlichungen

Oehme R., Scherf C., Emmerich J., Emmerich C., Streif M., Schade W. (2024): Digitale Mobilitätsplattformen – Zwischenbericht zu Arbeitspaket 1: Analyse und Bestandsaufnahme zu plattformbasierten Mobilitätskonzepten und -angeboten.. Zwischenbericht im Auftrag des Umweltbundesamtes (BMDV), Dessau-Roßlau. Erschienen 2024, verfügbar unter: Digitale Mobilitätsplattformen – Zwischenbericht zu Arbeitspaket 1.

Weitere Informationen

Projektsteckbrief in der Umweltforschungsdatenbank UFORDAT:
gehe zu http://ufordat.uba.de/

Kontakt

Dr. Christian Scherf Icon